Osteopathie

Die Osteopathie ist ein ganzheitliches Behandlungskonzept, das den Menschen in seiner Gesamtheit betrachtet. Statt nur einzelne Symptome zu sehen, wird der Körper als vernetztes System aus Muskeln, Gelenken, Faszien, Organen und Nerven verstanden.

Mit sanften manuellen Techniken werden Spannungen und Bewegungseinschränkungen im Gewebe aufgespürt und behandelt. Ziel ist es, die Selbstregulation des Körpers zu unterstützen und die natürliche Beweglichkeit zu fördern.


Ein Beispiel aus der osteopathischen Sichtweise

Viele Patient:innen fragen sich, was „ganzheitlich“ in der Praxis bedeutet. Ein Beispiel:

Ein Mensch leidet unter wiederkehrenden Nackenverspannungen. Aus klassischer Sicht liegt das Problem im Halswirbelbereich. Osteopathisch betrachtet können aber auch Verspannungen im Kiefer, eine eingeschränkte Beweglichkeit im Brustkorb oder sogar Verdauungsprobleme Einfluss haben – weil Faszien, Muskeln und Nervenbahnen den ganzen Körper miteinander verbinden.

Die Behandlung konzentriert sich deshalb nicht nur auf den Nacken, sondern berücksichtigt auch angrenzende Strukturen. So wird versucht, die ursächlichen Spannungen aufzuspüren und die Beweglichkeit insgesamt zu verbessern.

 

Dieses Beispiel zeigt: Osteopathie bedeutet, die einzelnen Bereiche des Körpers im Zusammenspiel zu betrachten.


Für wen ist Osteopathie geeignet?

Osteopathie kann in vielen Lebensphasen und für unterschiedliche Menschen interessant sein:

  • Säuglinge und Kinder – z. B. nach Geburtsbelastungen, bei Entwicklungsfragen oder Haltungsauffälligkeiten (immer in Ergänzung zur ärztlichen Betreuung)

  • Erwachsene – bei funktionellen Beschwerden des Bewegungsapparates, stressbedingten Spannungen oder Verdauungsproblemen

  • Sportler:innen – begleitend bei muskulären Dysbalancen, Überlastungen oder zur Unterstützung der Regeneration

  • Ältere Menschen – zur sanften Förderung von Beweglichkeit, Gleichgewicht und allgemeinem Wohlbefinden


Ablauf der osteopathischen Behandlung

  1. Anamnese & Untersuchung
    Zunächst findet ein ausführliches Gespräch statt, in dem Ihre Beschwerden, Ihre Vorgeschichte und Ihre Lebensgewohnheiten erfasst werden. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung.

  2. Sanfte manuelle Behandlung
    Mit gezielten Griff- und Drucktechniken wird das Gewebe mobilisiert. Je nach Bedarf werden Muskeln, Gelenke, Faszien oder auch die sogenannten viszeralen Strukturen (innere Organe) behandelt.

  3. Integration
    Häufig erhalten Patient:innen kleine Übungen oder Tipps, um den Effekt im Alltag zu unterstützen.


Häufigkeit & Behandlungsabstände

  • Beginn mit einer Erstsitzung (ca. 50–60 Minuten) inklusive Anamnese und Behandlung

  • Folgetermine meist in Abständen von 2–4 Wochen

  • Anzahl der Sitzungen abhängig von der individuellen Situation – manchmal reichen wenige Termine, in anderen Fällen wird eine längerfristige Begleitung empfohlen


Mögliche Vorteile für Patient:innen

  • ganzheitliche Betrachtung des Körpers im Zusammenspiel seiner Strukturen

  • sanfte Techniken, die individuell angepasst werden können

  • Begleitung in allen Lebensphasen – vom Säugling bis ins hohe Alter

  • Unterstützung für Sportler:innen in Training, Regeneration und Prävention

  • gute Ergänzung zu Physiotherapie, Orthomolekulartherapie und weiteren Methoden

Behandlung

Eine osteopathische Sitzung dauert ca. 30 - 50 Minunten. Der erste Termin (50 Minuten) beginnt mit einem ausführlichen Gespräch über Ihre Krankheitsgeschichte, ggf. unter Einbeziehung vorhandener Befunde und medizinischer Unterlagen.

 

Es folgt eine ausführliche, manuelle Untersuchung des ganzen Körpers, sowie eine Reihe von aktiven und passiven Tests. Während der Behandlung werden spezifische osteopathische Techniken angewandt, die mit den Händen ausgeführt werden.

Es gilt Funktionseinschränkungen zu mobilisieren und somit ihre körpereigene Selbstregulierungskräfte zu aktiveren.

Kosten

Kostenerstattung durch gesetzliche Krankenkassen
Seit Inkrafttreten des Versorgungsstrukturgesetzes Anfang 2012 erstatten mittlerweile über 100 gesetzliche Krankenkassen anteilig die Kosten für Osteopathiebehandlungen. Zu welchen Bedingungen finden Sie auf folgender Liste.
Wenden Sie sich direkt an Ihre Krankenkasse und informieren sich über deren Vertragsbedingungen.


Ärzte und Heilpraktiker rechnen die osteopathische Leistung nach den eigenen berufsständischen Gebührenordnungen ab. Für eine Sitzung mit ausführlicher Anamnese, Untersuchung und Behandlung mit unterschiedlichen osteopathischen Techniken liegen die Kosten zwischen 75 und 160 Euro.